Einige unserer Brüder besuchten am gestrigen Abend eine Instruktionsloge zum II. Grad (Gesellengrad) in der Nachbarloge Wilhelm zum gekrönten Anker in Krempe. Das Thema der Instruktion war die Arbeitstafel des II. Grades als 3D-Tafel. Brüder der Kremper Loge haben sich einst die Mühe bereitet und alle Symbole der Arbeitstafel mühevoll als Modelle gestaltet. So war es den Brüdern Gesellen, möglich unter Anleitung und Erklärung des hammerführenden Meisters, die Arbeitstafel aufzubauen und neu zu begreifen – wobei der Begriff „begreifen“ hier eine wörtlich zunehmende Bedeutung erlangt.

Die Instruktion löste bei allen anwesenden Brüdern, egal welchen Grades, deutlich spürbare „Aha“-Erlebnisse aus. So regte der Hinweis des Blickwinkels über die 3D-Arbeitstafel Richtung Altar verschiedenste Unterhaltungen nach der Arbeit aus.


Obelisken im alten Ägypten

Im antiken Ägypten wurden Obelisken zur Verehrung der höchsten Gottheit „Rah“ (Sonnengott) errichtet. Der Gedanke der Ägypter war dabei, dass der Sonnengott Rah nach seinem Aufgang an jedem Tag die Erde erleuchtete und seine Strahlen durch die mit Gold legierten Spitzen der Obelisken reflektiert wurden und so das Licht durch Licht vermehrten. Zu Zeiten der Pharaonen war Ägypten in zwei Verwaltungsbezirke unterteilt: Ober- und Unterägypten. In beiden Bezirken stand je ein Obelisk, welche auf einer Achse so errichtet wurden, dass zum Zeitpunkt der Sonnenwenden die Sonne genau in der Mitte dieser beiden Obelisken stand (die Obelisken standen geografisch so weit auseinander, dass sie nicht gleichzeitig sichtbar waren). Bei dem oben genannten Blickwinkel über die Arbeitstafel, lässt sich diese Mythologie im Tempel der Freimaurer erkennen.