
Ganz im Zeichen der „Geselligkeit“ fand eine Tempelarbeit im II Grad (Gesellengrad) als Gemeinschaftsarbeit in unserem Tempel der ehrwürdigen Johannisloge Ditmarsia statt. Der hocherfreuliche Grund für die Gemeinschaftsarbeit war eine Aufnahme zweier Lehrlinge in den Gesellengrad der Logen Dithmarsia (Brunsbüttel) und Wilhelm zum gekrönten Anker (Krempe) und damit in unsere Bruderkette der Freimaurer.
Mit vielen Brüdern aus beiden ausrichtenden Logen sowie besuchenden Brüdern aus benachbarten Logen, wie St. Michael (St. Michaelisdonn) und Georg zur Dithmarscher Treue (Heide), bereiteten wir unseren frisch aufgenommenen Brüdern Gesellen ein hoffentlich unvergessliches Aufnahmeritual.
Für die aufgenommenen Brüder ist diese Tempelarbeit die erste Aufnahme nach dem Eintritt in den Bund der Freimaurer und dem damit verbundenen Aufnahmeritual in den I Grad (Lehrlingsgrad). Alleine durch diese Tatsache sowie die komplett andere Ritualhandlung, wird dieses Erlebnis unsere neuen Johannisgesellen noch lange beschäftigen und in ihren Erinnerungen bleiben.
Die Bruderkette als Symbol
Eine Kette besteht aus einer Reihe ineinandergreifender, beweglicher Glieder. Die Kette begegnet uns früh in der menschlichen Kultur. Sie hat die verschiedensten Funktionen. Die Kette verbindet, fesselt und schmückt. Beim salomonischen Tempelbau sind Ketten z. B. schmückendes Element der Säulen.
In ihrer Ausformung zum Kreis ist die Kette ganz allgemein das Symbol des Verbundenseins. Wir sprechen vom „Familienkreis“, „Freundeskreis“ oder Bruderkreis“. In dieser symbolischen Funktion treffen wir in der Freimaurerei auf sie. Der Freimaurerbund bezeichnet sich als Bruderkette. Jeder Bruder ist ein Glied dieser Kette. Von der Kette wird die gemeinsame freimaurerische Geisteshaltung und der Zusammenhalt der unterschiedlich geprägten Persönlichkeiten in der Bruderschaft symbolisiert. Sie ist Sinnbild der Eintracht und der Bruderliebe. In den meisten freimaurerischen Ritualen ist daher eine Kettenbildung der Brüder vorgesehen, welche von vielen als ein Höhepunkt des rituellen Ablaufs empfunden wird.
Die Kelle als Symbol
Die dreieckige „Maurerkelle“ wurde bereits dem Lehrling bei der Aufnahme in den I Grad (Lehrlingsgrad) überreicht. Sie war zu diesem Zeitpunkt matt und unpoliert. In dem II Grad (Gesellengrad) ist die Kelle des Freimaurers poliert durch die stetige Arbeit als Johannislehrling an sich selbst. Symbolisch gesehen wird der raue und unbehauene Stein (der Lehrling) zunehmend zum glatten kubischen Stein. Doch die Arbeit ist noch nicht beendet!